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Die Welt als Schauplatz

Plakat zur Ausstellung Die Welt als Schauplatz zum 100jährigen Geburtstag von Hans Georg Lenzen

Ausstellung zum 100. Geburtstag von Hans Georg Lenzen
2. Juli 2021 bis 16. Januar 2022

Da ist zunächst die Beobachtung, das staunende Nachtasten, das Bestreben, aus den Zufallserscheinungen der Gegenstände das Wesenhafte, das » Tiefere « herauszulösen.
H. G. LENZEN

Am 2. Juli 1921 wurde Hans Georg Lenzen in Moers geboren. Viele Jahre lebte der Zeichner, Autor, Illustrator, Übersetzer und Hochschullehrer in seiner Geburtsstadt. „Mein » Haus der Kindheit « hat meine Vorstellungen,  meine Lebensweise, meine Weltsicht entscheidend geprägt. Das bemerkt man nicht so früh, denn zunächst will und muss man sich ja anderweitig umsehen."

Als „selbstverständliche Konsequenz der früheren Rollenspiele" musste der siebzehnjährige Gymnasiast den Matrosenanzug der Kindertage gegen Gewehr und Stahlhelm eintauschen.

Aus dem Krieg kehrte er mit einem „ungeheuren Nachholbedarf an Orientierungshilfen" zurück, „der aus den spärlichen Publikationen der wenigen lizensierten Verlage kaum zu stillen war".

Er studierte von 1946 bis 1950 an der Düsseldorfer Kunstakademie, nach kurzer Tätigkeit als freier Autor und Illustrator wurde er Dozent an der Düsseldorfer Werkkunstschule, erhielt für ein Jahr einen Lehrauftrag am Kansas City Art Institute in Kansas Missouri. Zurück aus den USA wurde er 1966 Direktor der Peter-Behrens-Werkkunstschule in Düsseldorf, 1972 Prorektor an der neu gegründeten Fachhochschule für Design. Bis 1986 war er dort Professor für Gestaltungslehre und Illustration.

Bereits während des Studiums hatte er begonnen, als Illustrator für verschiedene Verlage zu arbeiten, bald auch als Autor und Übersetzer. Er übersetzte zum Beispiel 2 Bücher von James Thurber, die meisten Bücher von Guus Kuijer, dafür bekam er den Übersetzerpreis, am bekanntesten wurde die Übersetzung von „Der kleine Nick". Er schrieb
eine Reihe zum Teil gereimter Kinderbücher, darunter „Onkel Tobi".

Sein künstlerisches Werk ist vielfältig: Landschaften, Plätze, düstere Allegorien, Metaphern, Traum- und Theaterszenen - die Welt als Schauplatz. Zwischen 1979 und 1983 fuhr Hans Georg Lenzen gemeinsam mit Dieter Süverkrüp während der Wintermonate ins Ruhrgebiet. Die vergehende Industrielandschaft lieferte eindrucksvolle Motive für ihre dokumentierenden Zeichnungen.

Ende 2020 übergab seine Witwe Marcelle den Nachlass ihres Mannes, Hans Georg Lenzen, an das Grafschafter Museum. Die Ausstellung zeigte zu seinem 100. Geburtstag eine Werkschau aus diesem Nachlass und aus Beständen der Museumssammlung. Neben künstlerischen Arbeiten waren auch zahlreiche Objekte aus seinem persönlichen Besitz zu sehen.