Zur aktuellen Sonderausstellung ‚Hanns Kralik. Mensch – wie stolz das klingt‘ bietet das Grafschafter Museum im Schloss, Kastell 9, am Samstag, 3. Februar, ab 11.30 Uhr für alle Interessierten eine öffentliche Führung an. Ulrich Hecker, 1. Vorsitzender des Vereins ‚Erinnern für die Zukunft‘ leitet die Besucherinnen und Besucher durch die Ausstellung. Zu sehen sind dort zahlreiche Werke des in Moers aufgewachsenen und von den Nationalsozialisten internierten Künstlers im Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik. Kralik (1900 bis 1971) wurde als Sohn eines Bergmanns im österreichischen Burgenland geboren. Seine Familie zog nach Moers, als er drei Jahre alt war. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, begann er mit 14 Jahren auf der Zeche Rheinpreußen im Bergbau unter Tage zu arbeiten und besuchte ab 1920 die Kunstgewerbeschule in Krefeld.
Beteiligung am Moorsoldatenlied
1933 wurde Kralik im KZ Börgermoor inhaftiert und war an der Entstehung des ‚Moorsoldatenlieds‘ beteiligt. Nach Flucht und Emigration nach Frankreich beteiligte er sich mit seiner Frau an der Résistance. Von 1945 bis 1950 war er Kulturdezernent in Düsseldorf. Die Ausstellung im Schloss ist noch bis zum 24. März zu sehen. Sie ist eine Kooperation mit dem Verein Erinnern für die Zukunft Moers e.V. und dem Nachfahren Kraliks, Ralf Zimmermann, mit Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse am Niederrhein. Für die öffentliche Führung durch die Ausstellung ist lediglich der Museumeintritt zu entrichten.