Die Stadt Moers wird im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ als „Partnerschaft für Demokratie“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Einmal im Jahr findet eine „Demokratiekonferenz“ statt, damit sich in Moers Menschen über Grundfragen der Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung und Extremismusprävention austauschen können. Für die Umsetzung der „Partnerschaft für Demokratie Moers“ sind federführend die Fachstelle für Demokratie und die beim Bollwerk107 angesiedelte Koordinierungsstelle zuständig.
Demokratiekonferenz 2024
Was ist Glauben? Was hat Glauben mit Fragen, Antworten, Wissen, Meinen, Urteilen, Überzeugen, Trauern, Trösten, Glaubwürdigkeit und Ermutigung zu tun? Welche Rolle spielt Glauben in der Demokratie und Demokratie im Glauben? Wo gibt es Orte, um sich hierüber auszutauschen? Sind Friedhöfe „nur“ Plätze der „letzten Ruhe“ oder auch demokratische Räume der Trauer, des Gedenkens, der Begegnung und der Ermutigung? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigte sich die Veranstaltung „UN Mensch? UN Ort? – Demokratie und Kunst im öffentlichen Raum: GLAUBE(N)“. Sie fand am 24. und 25. August auf dem Gelände des Friedhofs Meerbeck statt und bestand aus einer künstlerischen Performance sowie der Demokratiekonferenz mit Impulsvorträgen und Austauschformaten.
Die Veranstaltungsreihe „UN Mensch? UN Ort? – Demokratie und Kunst im öffentlichen Raum“ behandelt Demokratie an Orten, die UNüblich sind für dieses Thema, beispielsweise auf einem multireligiösen Friedhof. Sie versucht Fragen aufzuwerfen und Zusammenhänge herzustellen, die auf den ersten Eindruck UNgewöhnlich anmuten. Sie möchte die Erfahrungen, Lebenswirklichkeiten, Anliegen und Herausforderungen von Menschen in den Mittelpunkt rücken, die UNwahrgenommen sind in Moers und darüber hinaus. Sie erprobt dabei eine UNkonventionelle Verbindung von künstlerischen Elementen sowie Formen der Begegnung und des Austauschs.
Die künstlerische Intervention auf dem Friedhof Meerbeck bestand aus geführten Spaziergängen, bei denen Kai Garben, Arzu Orhan, Hasan Özer und Karin Jäschke persönliche Geschichten zu den Themen Glauben, Gerechtigkeit, Gemeinschaft und Demokratie erzählten und somit einen Einblick gaben, was es für sie bedeutet, islamisch-sunnitisch, evangelisch, alevitisch oder katholisch zu glauben.
Die Demokratiekonferenz bestand aus Impulsvorträgen von Demokrat Ramadani (Leiter der Fachstelle für Demokratie der Stadt Moers) über den Zusammenhang zwischen Demokratie und Glauben sowie Gabriele Boos-Niazy (Sozialwissenschaftlerin und Vorsitzende des Aktionsbündnisses muslimischer Frauen e.V.) über das Grundrecht auf Glaubensfreiheit und seine Verwirklichung in Deutschland. Im Anschluss daran gab es Austauschformate in Form eines „Impuls-Podiums“, an dem folgende Personen beteiligt waren: Merfin Demir (Bürgerrechtler, Community der Sinti:zze und Rom:nja), Arzu Orhan (Stellvertretende Vorsitzende Ditib-Moschee Meerbeck), Andrea Dieren (Mitglied des Pfarreirats Katholische Kirchengemeinde St. Martinus Moers), Kai Garben (Ev. Pfarrer und Rechtsassessor Diakonisches Werk Kirchenkreis Moers) und Oktay Kisin (Alevitische Gemeinde Moers e.V.). Den Abschluss bildete ein offener Austausch.
Die Veranstaltung „UN Mensch? UN Ort? - Demokratie und Kunst im öffentlichen Raum: GLAUBE(N)“ war eine Kooperation zwischen dem Kulturbüro Moers, dem Moerser Kulturschaffenden Frederik Göke, dem Stadtteilbüro Neu_Meerbeck, dem Verein “100 Jahre Kolonie Meerbeck e.V.”, der ENNI Stadt & Service Niederrhein AöR und der Fachstelle für Demokratie Moers.
Video & Schnitt: Frederik Göke und Andrei Turcan
Demokratiekonferenz 2023
Beschreibung, Fotos und Videos zur Demokratiekonferenz 2023.