Das aus einer künstlerischen Intervention und der ersten Moerser Demokratiekonferenz bestehende Projekt ‚UN Mensch? UN Ort? – Demokratie und Kunst im öffentlichen Raum‘ fand am 20. Und 21. Oktober 2023 in der Unteren Ebene des Parkdecks Neuer Wall statt. 

Für die künstlerische Intervention hat sich ein Bild- und Klangkollektiv – bestehend aus den Videokünstlern Frederik Göke und Andrei Turcan sowie den Klangkünstlern und den Improviser in Residence 2023 ‚Recursion‘ – gebildet, um in Zusammenarbeit mit Menschen in Notlage aus Moers deren Lebensrealitäten künstlerisch sichtbar zu machen. Der Caritasverband Moers-Xanten e.V. hat das Künstlerkollektiv in der Zusammenarbeit mit Menschen in Notlage beratend unterstützt.

Ausgang des Projekts war eine Reihe von Fragen wie: Wem gehört der öffentliche Raum? Ist der öffentliche Raum Begegnungsraum, Angstraum oder Schutzraum? Wer entscheidet über seine Nutzung und Gestaltung? Wie demokratisch und undemokratisch ist unsere Gesellschaft? Wie gerecht und ungerecht leben wir miteinander?

Am Freitag, den 20. Oktober eröffnete die ortsspezifische Installation im unteren Parkdeck. Das atmosphärische Video- und Klangerlebnis zeigte den Alltag und die Lebenssituation von Menschen in Notlage und lud Besucher:innen ein, die eigene Situation sowie unser gesellschaftliches Miteinander kritisch zu hinterfragen.

Am Samstag, den 21. Oktober griff die Demokratiekonferenz die Eindrücke der künstlerischen Intervention und die oben genannten Ausgangsfragen auf und führte sie in einem partizipativen Format weiter. Auf einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Franziska Martinsen (Politische Theorie & Ideengeschichte, Uni Duisburg-Essen) folgte einImpulspodium mit Lena Wiese (Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der Uni Duisburg-Essen, SGDV e.V.), Florian Nick (Fachdienstleitung Soziale Integration Caritasverband Moers-Xanten), Marijke Lukowicz (Kuratorin, Urbane Künste Ruhr) und dem Künstler Frederik Göke unter der Moderation von Demokrat Ramadani (Leiter der Fachstelle für Demokratie Moers). 

Der Abschluss der Demokratiekonferenz war von einem offenen Austausch geprägt, der die jeweils persönliche Verbindung der Anwesenden zu Demokratie verdeutlichte. Dabei wurden sowohl die Bedeutung von aktiver Teilhabe, Mitbestimmung und Vielfalt hervorgehoben als auch Herausforderungen wie Diskriminierung und Extremismus offen diskutiert – begleitet von potenziellen Maßnahmen und Lösungsansätzen.

Das Projekt wurde in Kooperation zwischen dem Künstler und Regisseur Frederik Göke, der Fachstelle für Demokratie und dem Kulturbüro der Stadt Moers entwickelt und durchgeführt. Es wurde gefördert vom NRW-Kultursekretariat Wuppertal sowie, im Rahmen des Bundesprogramms ‚Demokratie leben!‘, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Weitere Unterstützung kam von der ENNI Energie und Umwelt Niederrhein GmbH.