Das Grafschafter Museum im Moerser Schloss zeigte vom 29. Oktober 2023 bis zum 24. März 2024 - verlängert bis zum 20.06.2024 - die Ausstellung »Hanns Kralik - Mensch wie stolz das klingt« und präsentiert zahlreiche Werke des in Moers aufgewachsenen und von den Nationalsozialisten internierten Künstlers im Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik.
Hanns Kralik (1900 - 1971) wurde als Sohn eines Bergmanns im österreichischen Burgenland geboren. Seine Familie zog nach Moers, als er drei Jahre alt war. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, begann er mit 14 Jahren auf der Zeche Rheinpreußen im Bergbau unter Tage zu arbeiten und besuchte am 1920 die Kunstgewerbeschule in Krefeld.
1933 inhaftiert im KZ Börgermoor ist er an der Entstehung des „Moorsoldatenliedes“ beteiligt. Er gestaltete das Liedblatt zu dem Text von Johann Esser (unter Mitwirkung von Wolfgang Langhoff) und der Melodie von Rudi Goguel.
Nach Flucht und Emigration nach Frankreich beteiligte er sich mit seiner Frau Lya an der Résistance. Von 1945 - 1950 war Hanns Kralik Kulturdezernent in Düsseldorf. Danach lebte er als freier Künstler in Düsseldorf.
Die Ausstellung ist in Kooperation mit Erinnern für die Zukunft in Moers e.V. und dem Nachfahren Kraliks Ralf Zimmermann mit Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse am Niederrhein entstanden.