Die Wall- und Grabenanlage aus oranischer Zeit ist ein bedeutendes kulturhistorisches Zeugnis und ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Moers. Sie stellte aber bis vor wenigen Jahren auch ein Hindernis für behinderte und mobilitätseingeschränkte Menschen dar. Insbesondere im südlichen Teil des Schlossparks waren keine barrierefreien Zugänge vorhanden.
Im Rahmen des Masterplans Schlosspark wurde ein Konzept für die Herstellung von barrierefreien Zugängen in diesem Bereich erstellt. Die Lage der Zugänge wurde so gewählt, dass die Besucherinnen und Besucher aus allen Richtungen ohne Barrieren in den Schlosspark gelangen können und die Abstände zwischen den einzelnen Zugängen nicht zu groß sind.
Die Detailplanung wurde in enger Abstimmung mit der Behindertenkoordinatorin und der Denkmalpflege erarbeitet. Neben der Barrierefreiheit war es ein wichtiger Aspekt, mehrere unkontrolliert entstandene Trampelpfade über den Wallkörper zurückzubauen und die Kontur des Walls deutlicher herauszuarbeiten. So soll der Wall in seinem Verlauf wieder besser sichtbar werden.
Zwischen 2017 und 2020 wurden drei Zugänge bereits barrierefrei um- oder neugestaltet. Hierfür wurden an der Gartenstraße, am Platanenplatz und an der Krefelder Straße neue Rampen angelegt.
Als letzter Baustein haben nun die Bauarbeiten am Übergang zwischen Schloss- und Freizeitpark begonnen. An dieser besonders stark genutzten Stelle soll es einen Durchstich durch den Wall geben. Eine Rampe wäre hier nur mit großem Aufwand und mit Vorbauten möglich, so dass der Durchstich das Denkmal „Verteidigungsanlage“ am wenigsten schädigt.
Seitlich des mit Cortenstahl verblendeten Durchstiches werden Treppenaufgänge von beiden Parkteilen zum Wall hochgeführt. Durch eine großzügige Öffnung werden die typischen Tunneleffekte - wie Angsträume - vermieden. Zusätzlich wird der Platz am Stadtgraben durch eine Neugestaltung und die Reaktivierung des ehemals vorhandenen Wasserspiels aufgewertet.
Bis Anfang 2022 soll das Projekt abgeschlossen werden.
Die Gesamtkosten für alle Zugänge betragen voraussichtlich ca. 1,34 Millionen Euro. Davon werden 80% aus Mitteln der Städtebauförderung finanziert und 10 % durch die Hanns-Albeck-Stiftung. Der Eigenanteil der Stadt Moers umfasst die verbleibenden 10 %.