Das Archiv der Stadtverwaltung Moers war über Jahrhunderte im Rathaus untergebracht und konnte endlich im Herbst 1975 eine archivzweckmäßige Unterkunft im Untergeschoss des Bibliotheksneubaus beziehen. Nachdem die Bestände des Archivs 1902/1904 geordnet und signiert worden waren, fiel 1931 nach dem abrissbedingten Umzug des Archivs aus dem Rathausturm in andere Räume des Rathauses auf, dass diese stark gelitten hatten, entweder unauffindbar oder falsch geordnet waren.
war stimmten mittlerweile die Lagerungsbedingungen für das Archivgut, allerdings war eine Benutzung nicht mehr möglich. Eine im Jahr 1937 archivfachlich durchgeführte Neuordnung und Neusignierung der Bestände offenbarte schließlich, dass ein großer Bestand an Urkunden verschwunden war. So führte nicht nur der Stadtbrand von 1605 zu großen Verlusten an Archivalien, sondern auch eine mangelhafte Betreuung des Archivgutes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Kriegsbedingte Verluste des Archivs gab es keine, auch wenn ab etwa Mitte der 1920er Jahre bis nach Kriegsende Lücken in der Überlieferung bestehen. Zwar sind diese weißen Flecken schmerzlich für die Dokumentation der Stadtgeschichte, doch besitzt das Stadtarchiv immer noch zahlreiche Unterlagen, die Auskunft über die Geschichte und Entwicklung der Stadt geben. Mit den Eingemeindungen 1975 von Kapellen und Rheinkamp kamen zudem zwei wichtige und aussagekräftige Registraturen hinzu.
Seit Ende 2010 befindet sich das Stadtarchiv nun im Untergeschoss des Hanns-Dieter Hüsch Bildungszentrums an der Wilhelm-Schroeder-Straße.