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Geschichtsstation 35: Friedhof Moers

 

Der „Friedhof Moers" an der Klever Straße (bis 1962 Friedhofstraße) wurde 1883 angelegt, seine im neugotischen Stil erbaute und seit 2006 denkmalgeschützte Kapelle 1884 eingeweiht. Er löste den 1883-1887 aufgegebenen Alten Friedhof an der Rheinberger Straße ab, wo bis ins ausgehende 16. Jahrhundert mit der mittelalterlichen Bonifatiuskirche die Pfarrkirche der ursprünglichen Siedlung Moers („Murse") stand. Mit seiner Fläche von ca. 3 Hektar und etwa 3.500 Grabstellen ist der Friedhof bis heute die bevorzugte Begräbnisstätte für die Menschen aus der Moerser Innenstadt, entlastet seit 1971 durch den Hauptfriedhof Hülsdonk, dessen Ursprünge ebenfalls ins Jahr 1883 zurück reichen.

Ehrenmal für die Opfer der Weltkriege
Ehrenmal für die Opfer der Weltkriege

Der stadtauswärts angrenzende Ehrenfriedhof wurde am 13. Juni 1915 eingeweiht. Hier fanden 60 deutsche Kriegstote aus dem Ersten Weltkrieg und 92 Opfer des Zweiten Weltkriegs ihre letzte Ruhestätte.

Der weiter nördlich an den Ehrenfriedhof anschließende Jüdische Friedhof ist heute als Gedenkstätte Eigentum des „Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein", seine Pflege und Unterhaltung obliegt der Stadt Moers. Der Jüdische Friedhof wurde - nach früheren Bestattungen in Hüls und Krefeld - in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt, etwa 200 Jahre nach dem nachweisbaren Beginn jüdischen Lebens in Moers. Die ältesten erhaltenen Grabsteine stammen von Simon Samuel Adler (gestorben 1860) und Simon Marx (gestorben 1865).

Zerstörte Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof (1927)
Zerstörte Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof (1927)

In der Nacht vom 15. auf den 16. April 1927 (Karfreitag) wurde der Jüdische Friedhof verwüstet, 28 Grabstätten wurden teilweise zerstört. In der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 wurde der Friedhof erneut geschändet.

In den Jahren danach wurden immer wieder am 9. November Grabsteine verschleppt oder zerstört, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs die noch verbliebenen als Baumaterial verkauft.

Auf Betreiben einer überlebenden Moerser Jüdin kaufte die Stadt Moers 1945 die erhaltenen 50 Grabsteine zurück. Im Sommer 1948 wurde an zentraler Stelle das Mahnmal mit den Namen der während der NS-Zeit ermordeten Moerser Juden errichtet. Um dieses herum richtete man die Grabsteine im Halbkreis aus - symbolisch für alle hier vor der Shoa bestatteten Juden. Seit 2003 erinnern drei Schrifttafeln mit hebräischer, englischer und deutscher Inschrift an das Schicksal der jüdischen Gemeinde Moers und ihres Begräbnisplatzes.

HaltestelleEntfernung
Bahnhof, Moers136 Meter
Bahnhof, Moers143 Meter