• Von der Unmoral der Moral

Keine Konventionen, niemals! Anaïs Nin und Henry Miller verband der Beruf der Schriftstellerei, ein radikales Bekenntnis zum Individuum und eine ebenso radikale Ablehnung des Kollektivs. Vor allem ist ihre jahrelange Affäre, die wilde Liebe und künstlerische Freundschaft zugleich war, legendär geworden. Neben ihrem Anliegen, ihre Fähigkeiten zum Blühen zu bringen, hat Anaïs all ihre Liebhaberinnen und Liebhaber auch finanziell unterstützt – mit dem Geld ihres Mannes. Henry hielt sich hingegen mühsam über Wasser. 

In diesen Jahren entstanden Romane, Essays, Tagebücher und Briefe, die pornographisch, spirituell, freiheitsgierig, voller Menschenliebe waren. Grenzverletzend und chauvinistisch aber auch. Joanne Gläsel und Matthias Heße feiern das schillernde Paar in der Röhre vor einem entrüsteten und erotisierten Publikum.