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Marinekameradschaft "Admiral von Lans" Moers 1907

Verein

Firma Marinekameradschaft "Admiral von Lans" Moers 1907
Adresse
Marienkroon-Straße 19
47475 Kamp-Lintfort
Telefon 0 28 42 / 46 92

Kontaktdaten

Name Herr Keuken

Aus dem Leben des Admiral Wilhelm von Lans

Die Vorfahren der Familie Lans stammen aus Zwolle und dienten auch als Offiziere in der niederländischen Marine. Vielleicht einer der Gründe, warum Wilhelm Lans, Sohn eines niederrheinischen Gutsbesitzers auf Gut Loosen in Hamminkeln, sich für eine Karriere in des Kaisers Marine entschloss.

17-jährig trat er ihr als Seekadett bei. 1898, mittlerweile zum Kapitänleutnant gekürt und in den Admiralsstab berufen, war er an der Planung der jährlichen Flottenmanöver maßgeblich beteiligt. Im Februar des Jahres 1900 übernahm Lans, nun im Range eines Korvettenkapitäns, das Kommando des brandneuen Kanonenbootes ILTIS, einem 62 Meter langen Schiff mit 125 Mann Besatzung. Mit Ziel Tsingtau dirigierte er sein Schiff durch ostasiatische Gewässer, um schließlich im Mai die Bucht von Kiautschou zu erreichen, dem Liegeplatz seines Geschwaders.

Kaiser Wilhelm II. hatte ein Jahr zuvor mit der Vision einer Kolonialmacht vor Augen diese Bucht von China für 99 Jahre gepachtet. Niederlassungen an Chinas Küste hatten bereits andere europäische Staaten erworben. Rein militärisch gesehen traf Kommandant Lans mit seinem ILTIS zur rechten Zeit ein. Die Boxer, ein Geheimbund, der sich gegen die Überfremdung im Reich der Mitte wehrte, erhoben sich gegen Deutsche, Engländer, Franzosen und Russen. Die Ermordung des deutschen Gesandten in Peking, Freiherr von Ketteler, war für die deutschen Truppen schließlich der Anlass zum Angriff. Lans wurde mit dem Kanonenboot ILTIS auf den Fluss Peiho kommandiert. Er entwickelte einen Gefechtsplan zur Niederkämpfung der Taku-Forts, der bereitwillig von den anderen europäischen Kriegsschiffen angenommen wurde.

In der Nacht des 17. Juni 1900 kam es zu einem sechsstündigen erbitterten Gefecht zwischen den Boxern und den Kolonialmächten. Unter der Regie des Korvettenkapitäns eroberte das Geschwader die Festung Taku. Auf deutscher Seite fielen 7 Soldaten, und mit dem Kommandanten wurden 36 weitere Deutsche schwer verwundet. Trotz erheblicher Verwundung führte Lans den europäischen Kampfauftrag bis zur Aufgabe der Chinesen durch.

Kommandant Seiner Majestät Schiff ILTIS war die Seele des Unternehmens und hat hervorragend, glänzend gekämpft, konnte der Kaiser im Siegestelegramm lesen.

Der kaiserliche Dank kam prompt in Form des Ordens "Pour le merite". ILTIS durfte diese Auszeichnung am Bug tragen. Ein einmaliger Vorgang. Zurück in Deutschland nahm Lans nach einem Erholungsurlaub in seinem Heimatort Hamminkeln Aufgaben im Admiralsstab in Kiel wahr. Dort wurde er zum Konteradmiral befördert. 1913 folgte seine Ernennung zum Vizeadmiral und die Erhebung in den erblichen Adelsstand. Mit 54 Jahren schied er 1915 wegen seiner China-Verwundung aus dem Marinedienst aus, erhielt aber zuvor noch den Rang eines Admirals.

Als Pensionär starb Wilhelm von Lans in Berlin - Charlottenburg am 22.03.1947 an den Folgen einer Auseinandersetzung mit Vertretern der russischen Besatzungsmacht nach Einschreiten zum Schutz von Menschenleben.

Zwei Jahre später wurde die Asche des Admirals nach Hamminkeln überführt.

In Moers am Niederrhein gründeten 1907 ausgediente Marinesoldaten, die in asiatischen Gewässern eingesetzt waren, einen Marineverein. Sie erbaten sich Admiral von Lans als Schirmherr und Namensgeber. Der Admiral war bis zu seinem Tode Protektor und Ehrenmitglied dieses Vereins. Jährlich erweist die Moerser Marinekameradschaft „Admiral von Lans" ihrem Namensgeber an seinem Todestag die Ehre.