Theater, Ballonfiguren und ein Clown: Beim Sommerfest am Samstag, 15. Juni, feierte die Kita Kurze Straße im Josefsviertel ihr 60-jähriges Bestehen. 70 Kinder in drei Gruppen, davon eine altersgemischte Gruppe mit Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren, besuchen die älteste städtische Kita in Moers. Für die Vorbereitungen vertraten neun Kinder ihre Gruppen im ,Sommerfest-Gremium‘. Gemeinsam mit dem pädagogischen Team planten sie die Spiele und das Essensangebot, gestalteten die Einladung und eigene Jubiläums-T-Shirts. Auch Bürgermeister Christoph Fleischhauer und Jugenddezernent Claus Arndt waren als Gäste geladen.
Vorteile und Nachteile der Digitalisierung
Steffi Alvincz leitet die Einrichtung seit 2016, Erzieherin ist sie seit 23 Jahren. Was man ihrer Meinung nach für die pädagogische Arbeit braucht, ist „Geduld und Feingefühl bei der Arbeit mit Menschen. Wichtig ist auch, einen positiven Blick zu behalten und immer zu schauen, was die Kinder mitbringen.“ Sie stellt fest, dass Kinder heute mit neuen Herausforderungen kämpfen. Die Digitalisierung bringt zwar viele Vorteile, aber auch Nachteile mit sich. „Die digitalen Möglichkeiten von heute ersetzen nicht die unmittelbare Erfahrung. Den Kindern Lebenskompetenzen mitzugeben, ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit“, berichtet Alvincz aus ihrer persönlichen Erfahrung.
Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt
Die Einrichtung ist seit 10 Jahren eine ,plusKita‘. Das bedeutet, dass dort ein hoher Anteil von Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf, insbesondere mit sprachlichem Förderbedarf betreut werden. In der ‚Kurze Straße‘ haben knapp 90 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund. Dass Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt besser sind als ihr Ruf, weiß die Kita-Leitung aus Erfahrung: „Ich sehe das als Schatz an und habe einen großen Respekt vor Kindern, die mehrsprachig und mit vielen Kulturen aufwachsen. Das hier zu verfeinern, ist eine schöne Aufgabe, aber auch eine Herausforderung.“
Kleinere Gruppen und weniger Bürokratie
Auch wenn Alvincz für ihre Arbeit brennt und positiv in die Zukunft blickt, findet sie, dass es noch Verbesserungsbedarf gibt: „Ich persönlich wünsche mir, dass wir kleinere Gruppen haben. Gruppen mit 15 Kindern und zwei pädagogischen Fachkräften bringen viele Vorteile und auch Entlastung. Außerdem wäre es toll, Therapeuten, z. B. für Logo- und Ergotherapie, im Haus zu haben. Das sollte Standard sein. Und weniger bürokratischer Aufwand wäre eine große Erleichterung. Vieles müsste einfacher gestaltet werden.“