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Demokratiekonferenz und Kunstprojekt im Unteren Parkdeck im Oktober

Fünf Personen, die zusammen stehen.
Künstler Frederik Göke, Demokrat Ramadani, Wiebke Böggering (beide Fachstelle Demokratie), Santiago Gomez (Kulturbüro Moers) und Diana Finkele (Leiterin Eigenbetrieb Bildung) (v.l.) hoffen auf viele Beteiligte bei der künstlerischen Intervention und der ersten Demokratiekonferenz am 20. und 21. Oktober. (Foto: pst)

Wann sind Orte demokratisch oder undemokratisch? Ist der öffentliche Raum Begegnungsraum, Angstraum oder Schutzraum? Welche Privatheit haben bspw. wohnungslose Personen, geflüchtete Menschen oder in Heimen lebende Seniorinnen und Senioren? Diese und weitere Fragen sind der Rahmen der künstlerischen Intervention und der ersten Demokratiekonferenz in der Stadt Moers. Sie bilden gemeinsam die Veranstaltung mit dem Titel ‚UN Mensch? UN Ort? – Demokratie und Kunst im öffentlichen Raum‘. Die Kunstaktion wird am Freitag, 20. Oktober, um 18.30 Uhr im Unteren Parkdeck Neuer Wall eröffnet. Sie ist auch am Samstag, 21. Oktober, von 10 Uhr bis 19 Uhr erlebbar. Ebenfalls an dem Tag und am selben Ort findet von 14 bis 17 Uhr die erste Moerser Demokratiekonferenz statt. „Der Eigenbetrieb Bildung ist die Klammer für diese besondere Veranstaltung der Fachstelle Demokratie und des Kulturbüros Moers“, erläutert Diana Finkele, Leiterin des Eigenbetriebs.

Unteres Parkdeck ist auch Rückzugsraum

Die künstlerische Intervention wurde von einem Klang- und Bildkollektiv bestehend aus den Videokünstlern Frederik Göke und Andrei Turcan sowie den Klangkünstlern und aktuellen Improviser in Residence ‚Recursion‘ erarbeitet. In kurzen Videoclips bieten die Künstler Einblicke in die Lebensrealitäten von Menschen in Notlage. Hinzu kommt ein Klangteppich, der ihren Orten eine Stimme verleiht. Das Kunstprojekt ist kein voyeuristisches Portrait, sondern soll das Leben wohnungsloser Menschen zeigen und der Gesellschaft in gewisser Weise einen Spiegel vorhalten. Der Caritasverband Moers - Xanten hat die Kulturschaffenden in dem Projekt beraten. „Den repräsentativen Platz haben wir gewählt, damit die Menschen nicht zur Kunst müssen“, erklärt Santiago Gomez vom Kulturbüro Moers. Für manche Menschen ist das Untere Parkdeck Parkraum und für andere Rückzugs- und Schutzraum. Mit dem Angebot wollen die Macherinnen und Macher für mehr Partizipationsmöglichkeiten und einen Perspektivenwechsel sorgen.

Konferenz soll Teilhabe ermöglichen

Auf Teilhabe ist auch die Demokratiekonferenz angelegt: Neben einem offenen Austausch zwischen allen Anwesenden gibt es einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Franziska Martinsen (Politische Theorie & Ideengeschichte, Uni Duisburg Essen) und eine Podiumsdiskussion. Daran nehmen Lena Wiese (Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der Uni Duisburg-Essen, SGDV e.V.), Florian Nick (Fachdienstleitung Soziale Integration Caritasverband Moers-Xanten), Marijke Lukowicz (Kuratorin, Urbane Künste Ruhr) und Künstler Frederik Göke unter der Moderation von Demokrat Ramadani (Leiter der Fachstelle für Demokratie Moers) teil. „Angesprochen sind alle, die hier leben oder hier ihren Wirkungskreis haben. Gerade diejenigen, die den Begriff ‚Demokratie‘ langweilig finden, können bei der Veranstaltung herausfinden, was Demokratie eigentlich ist“, verspricht Demokrat Ramadani. 

Die Umsetzung der künstlerischen Intervention wurde mit Fördermitteln des NRW KULTURsekretariats Wuppertal verwirklicht. Kooperationspartner sind zudem der Caritasverband Moers-Xanten e.V. und die ENNI Energie und Umwelt Niederrhein GmbH. Die Stadt Moers wird im Bundesprogramm ‚Demokratie leben!‘ als ‚Partnerschaft für Demokratie‘ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Für die Umsetzung sind die Fachstelle für Demokratie als federführender Bereich und die beim Bollwerk 107 angesiedelte Koordinierungsstelle mit Mitarbeiterin Wiebke Böggering zuständig.