Mehr Grün, mehr Wasser, mehr Aufenthaltsqualität bei Erhalt des Altstadtcharakters und neue Infrastruktur unter der Erde: So lautet in Kürze der Auftrag für das Großprojekt ‚Innenstadtumbau‘. Nach dem rund ein Jahr dauernden Ausschreibungsverfahren sind die Planungsbüros gefunden worden. Der Vertrag wurde am Montag, 17. April, unterschrieben. Für die unterirdischen Arbeiten ist das Büro ‚BFT Planung‘ (Aachen) zuständig, um die Oberflächengestaltung kümmert sich ‚Lohaus Carl Köhlmos‘ (Hannover). Beide Unternehmen hatten sich als Planergemeinschaft beworben.
Anfang 2025 sollen die ersten Bagger rollen. „Ab sofort laufen die Planungen, was und wie gebaut wird. Auf diesem Weg werden wir auch die Geschäftsleute, Bürgerinnen und Bürger und alle Interessierten mitnehmen“, erläutert Bürgermeister Christoph Fleischhauer. „Den ersten Aufschlag machen wir am 9. Mai bei der Innenstadtkonferenz.“ Enni-Vorstand Dr. Kai Gerhard Steinbrich bezeichnet die Vertragsunterzeichnung als „Meilenstein auf dem Weg zur Innenstadterneuerung“.
Altstadt zukunftsfähig machen, Flair erhalten
Fünf Teams hatten sich beworben. Ausschlaggebend für die Auswahl war zum einen die „gute Verzahnung der Büros mit ihren Aufgaben über und unter der Erde“, betont der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp. „Außerdem haben sie bereits bei einigen Projekten zusammengearbeitet und nachgewiesen, dass sie Altstadtstrukturen zukunftsfähig gestalten und dabei den Charakter und das Flair bewahren können. Das Team beherrscht Tiefbau und weiß, wie eine attraktive Innenstadt aussehen soll.“ In mehr als zehn Städten war ‚Lohaus Carl Köhlmos‘ bereits im Einsatz, darunter z. B. Dorsten, Warburg, Meppen, Bad Driburg und Gütersloh, wo sie für eine Platzgestaltung im letzten Jahr den NRW-Landschaftsarchitekturpreis gewonnen haben. Grün, Wasser und Verweilqualität stehen für Geschäftsführer Thomas Köhlmos besonders im Fokus. „Wir haben außerdem viel Erfahrung mit dem Einsatz unterschiedlicher Materialien, aber auch mit den Themen Bürgerbeteiligung und Barrierefreiheit.“
Durchflanieren soll immer möglich sein
Um 6 Kilometer Kanal, 20 Kilometer Strom, 1.300 Meter Kanalanschlussleitungen und 700 Hausanschlüsse geht es zuvor unter der Erde. Große Teile des Netzes sind rund 100 Jahre alt. Das ist die Aufgabe von BFT. Das Büro hat ebenfalls schon für viele Städte gearbeitet, beispielsweise für Dortmund. „Wir haben das Knowhow für alle Gewerke in einem Haus“, berichtet Geschäftsführer Thomas Skowasch. Die Kanalsanierung soll möglichst kleinteilig ausgeführt werden, um die Auswirkungen auf die Innenstadt zu minimieren. „Bestimmte Raumbreiten müssen wir einhalten, aber wir wollen möglichst viel Platz für die Menschen freihalten.“ Auch bei den knapp 23.000 Quadratmetern Oberfläche gilt für Thomas Köhlmos: „Ein Durchflanieren soll immer möglich sein.“