Mit großer Mehrheit hat der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt (ASPU) am Donnerstag, 17. November, die Grobplanung für die Neugestaltung der Innenstadt beschlossen. Im Kern ging es um das Pflaster, das nach der Kanalsanierung verlegt wird. Die Verwaltung hatte einen Kompromiss zwischen mehr Barrierefreiheit und Erhalt des Altstadtflairs vorgeschlagen. So wird neben der barrierefreien Mittelzone mit Granitplatten das Altstadtpflaster in geschliffener Form verlegt, das ebenfalls auch mit Gehhilfen oder Rollstuhl gut nutzbar ist. Es gleicht optisch dem alten Kleinsteinpflaster, das entlang der Fassaden wiederverwendet wird. Die kleinen Gassen erhalten das geschliffene Pflaster in der Mitte und die alten Steine am Rand. Die Platten sind hier nicht vorgesehen. Die Politik hob noch einmal deutlich hervor, dass weder Gastronomen noch Händlern künftig weniger nutzbare Außenfläche zur Verfügung steht. Die weitere Planung soll nun zusammen mit dem beauftragten Büro durchgeführt werden.
Ideen für neues Parkhaus
Im Februar soll das mittlerweile geschlossene Parkhaus Kautzstraße abgerissen werden. Ebenerdig stehen danach übergangsweise 88 Stellplätze zur Verfügung. Die ersten Ideen einer Machbarkeitsstudie hat der Ausschuss positiv bewertet. Drei Varianten hat die Verwaltung vorgestellt: einen Ersatzneubau und ggf. Umgestaltung des vorhandenen Parkplatzes an der Grafschafter Passage, einen Ersatzneubau plus Erweiterung und Anbau an die Grafschafter Passage sowie einen Ersatzneubau plus Überbauung und Innenentwicklung des Parkplatzes mit einem Wohn- und Geschäftshaus. Diese Szenarien sollen nun weiter ausgearbeitet werden.
‚Schwammstadt‘-Prinzip
Ein anderer Umgang mit der Niederschlagswasserbeseitigung in Zeiten des Klimawandels war ein weiteres Thema im Ausschuss. Ziel ist es, künftig Regenwasser vorrangig auf Grundstücken versickern zu lassen beziehungsweise es direkt zu nutzen (zum Beispiel für Toilettenspülungen oder zur Bewässerung). Nicht nur Bäume und andere Pflanzen leiden unter Trockenheit. Wasserknappheit verschlechtert das Stadtklima, weil sich der Kühlungseffekt durch Pflanzen verringert. Dies wirkt sich zusätzlich zur Hitzebelastung auf die Gesundheit der Menschen aus. Nicht nur bei Neubaugebieten, sondern auch bei Bestandsimmobilien soll das ‚Schwammstadt‘-Prinzip weiter vorangetrieben werden. Enni soll beauftragt werden, so die ASPU-Entscheidung, die Abkoppelungsmöglichkeiten des Niederschlagswassers vom Kanalnetz zu prüfen und eine Vorgehensweise für die Befreiung vom Anschluss- und Benutzungszwang zu erarbeiten.