Die Häusergruppe in der Haagstraße wurde in oranischer Zeit errichtet. Maueranker und eine Bauinschrift (im oberen Geschoss) überliefern das Jahr 1640 als Baudatum. Nach der Einnahme der Stadt Moers 1601 hatte Moritz von Oranien (1567-1625) mit der Anlage einer starken Befestigung um Schloss und Stadt begonnen, die 1620 vollendet war. Dabei wurde die fast quadratische Neustadt durch in großer Tiefe davor gesetzte Bastionen und Ravelins erweitert. Die Wassergräben der mittelalterlichen Befestigung wurden seit 1617 verfüllt. Statt ihrer wurden neue Straßen angelegt: die Niederstraße, die Fieselstraße und die Hochstraße (heute Haagstraße).
Auf dem so entstandenen trapezförmigen Gelände an der Hochstraße konnte die Stadt elf Bauplätze verkaufen. Gerhardt Becker erwarb die Plätze 9 und 11, der Kaufmann Conradt Ponten den Platz dazwischen. Hier wurden drei mächtige Backsteingebäude errichtet, wie sie auch der Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert zeigt. Später wurden sie in die heutigen fünf Einheiten unterteilt. Die Mauern waren hellrot geschlämmt, mit abgesetzten Fugen. Im 19. Jahrhundert erhielten die Häuser teilweise Putzfassaden; bei Restaurierungen seit 1980 wurde das Mauerwerk (bis auf ein Haus) wieder freigelegt. Die Bestimmung der stattlichen Häuser ist nicht überliefert, hing aber wohl mit der Blütezeit von Moers im oranischen 17. Jahrhundert zusammen, die Kaufleute und Militär in die Stadt brachte. So ist es denkbar, dass die Häuser und die Speichergeschosse, vielleicht getrennt vermietet wurden. Der Häuserkomplex in der Haagstraße (hier rot markiert), von der Rückseite gesehen, überragt die Bauten der Umgebung, links der Rathausturm (Mattorn) und die evangelische Stadtkirche.
Haltestelle | Entfernung |
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Rathaus, Moers | 177 Meter |
Steinschen, Moers | 185 Meter |
Königlicher Hof, Moers | 393 Meter |
Königlicher Hof, Moers | 417 Meter |