Im Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum sind seit November 2010 Bibliothek, Stadtarchiv, Volkshochschule und Kulturbüro untergebracht. Die erste öffentliche Bibliothek in Moers war eine private Stiftung anlässlich der 150-jährigen Zugehörigkeit zu Preußen im Jahre 1852. Der im Oktober 1852 in Moers weilende König Friedrich Wilhelm IV. (Regentschaft 1840-1858) erteilte persönlich die Erlaubnis zur Eröffnung der nach ihm benannten „Friedrich Wilhelms-Volksbibliothek". Sie sollte vor allem der Unterschicht (Handwerker, Fabrikarbeiter, Tagelöhner, Knechte und Mägde) die Möglichkeit bieten, sich in praktisch-gewerblicher, sittlicher und patriotischer Hinsicht weiterzubilden.
Der rund 1.000 Titel umfassende Eröffnungsbestand - knapp ein Viertel waren religiöse Schriften - war durch Buchspenden von Verlagen, Geld- und Buchspenden Moerser Bürger sowie eine Gabe des Königs zustande gekommen.
1878 wurde die Bibliothek neu gegründet. Nach mehreren Umzügen übernahm 1939 die Stadt die nunmehrige Friedrich-Wilhelm-Bibliothek an der Kirchstraße 11. 1947 wurde die erste hauptamtliche Fachkraft eingestellt. 1950 siedelte die Bibliothek in das Rathaus in der Steinstraße um und wurde in Städtische Friedrich Wilhelms Bibliothek umbenannt.
Im 1954 eingeweihten Rathaus (Altes Rathaus) erhielt die Stadtbücherei, wie sie jetzt hieß, Räume im Erdgeschoss. 1975 bezog sie - nun als Zentralbibliothek firmierend - einen eigens für sie errichteten Neubau an der Unterwallstraße 15. Inzwischen zählten fünf Zweigstellen zum Moerser Bibliothekssystem.
Das Stadtarchiv wurde 1975 als selbständiges Amt des Kulturamts eingerichtet. Zunächst im Alten Rathaus im Dachgeschoss untergebracht, zog es beim Neubau des Bibliotheksgebäudes in dessen Keller um. Das Stadtarchiv Moers ist seit dem Landesarchivgesetz von 1989 eine kommunale Pflichtaufgabe. Es sichert die Überlieferung der städtischen Geschichte durch die Aufbewahrung amtlichen und nicht-amtlichen Schriftguts und anderer Informationsträger. Seit 2008 ist das Stadtarchiv der Bibliothek zugeordnet.
Im Zuge der Volksbildungsbewegung wurde auch in Moers 1919 eine Volkshochschule (VHS) gegründet, die das „Dritte Reich" nicht überlebte.
1947 erfolgte die Neugründung, weil die britische Militärregierung im Rahmen der Demokratisierung der deutschen Bevölkerung die politisch und weltanschaulich neutrale Erwachsenenbildung förderte. Die VHS Moers wurde 20 Jahre lang ehrenamtlich geleitet. 1967 stellte die Stadt den ersten hauptberuflichen Leiter ein. Mit der wachsenden Bedeutung des „lebenslangen Lernens" wuchs auch die Volkshochschule. Die Vereinigung der VHS mit den Nachbarstädten Kamp-Lintfort und vorübergehend Neukirchen-Vluyn verstärkte die Professionalisierung. Eigene Unterrichtsräume erhielt die VHS in den 1980er Jahren im ehemaligen Landratsamt am Kastell.
Haltestelle | Entfernung |
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Königlicher Hof, Moers | 241 Meter |
Nordring, Moers | 243 Meter |
Königlicher Hof, Moers | 255 Meter |
Königlicher Hof, Moers | 336 Meter |