Der Friedhof wurde 1911 in der 1910 zusammen gelegten Gemeinde Repelen-Baerl (dem späteren Rheinkamp) eingerichtet. Der 1899 begonnene Friedhof Meerbeck war bereits zu klein geworden, da die Bergmannssiedlung an den Rheinpreußen-Schächten IV und V schnell gewachsen war. 1928 wurde der Friedhof Lohmannsheide stark erweitert, 1938 die Friedhofshalle in dem für die Zeit typischen bossierten Sandstein erbaut.
Mit einer Fläche von 8,6 Hektar und etwa 3.700 Grabstellen ist der Friedhof größer als die Friedhöfe in Meerbeck, Repelen oder Utfort. Auf Lohmannsheide fanden 296 Opfer des Zweiten Weltkrieges belgischer, französischer, jugoslawischer, niederländischer, polnischer, sowjetischer, tschechischer und deutscher Nationalität ihre letzte Ruhestätte. Ein Teil dieser Ehrengräber schließt, links und rechts des Hauptweges, nördlich an die Friedhofshalle an. Das erste Ehrengrab schräg gegenüber der Friedhofshalle birgt die Überreste des Widerständlers Reinhold Büttner (1879-1935) aus der Meerbecker Bismarckstraße.
Der Sozialdemokrat gehörte zum Widerstandskreis um Hermann Runge (1902-1975) und wurde im Juli 1935 mit drei Genossen ermordet, unter ihnen Gustav Großmann (1886-1935), dessen Familiengrab unweit dieser Ehrengräber liegt. Dort befindet sich auch die Ruhestätte des populären „Karl von Baerl", Dr. Karl Bubenzer (1900-1975), NSDAP-Kreisleiter und 1942-1945 NS-Landrat des Kreises Moers.
Die „Russengräber" im äußersten Westen der Anlage weisen 141 standesamtlich beurkundete Opfer aus, darunter Zwangsarbeiter des großen Lagers der Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort, das nördlich des Schachtes „Norddeutschland" lag. Ein Gedenkstein aus den 1960er Jahren verweist in russischer Sprache auf ein Massengrab von 45 namenlosen Sowjetbürgern. Ein im Jahr 1998 hier vom Verein „Erinnern für die Zukunft" und der Stadt Moers errichtetes Mahnmal erinnert daran, dass damals im Kreis Moers mehr als 750 Russen und 160 weitere Ausländer umgekommen sind.
Ein Weg mitten durch den Friedhof wurde 1999 nach Nikolai Martynenko benannt, einem 15-jährigen Zwangsarbeiter, der 1942 nach einem Fluchtversuch gemeinsam mit vier Kameraden ermordet worden ist. Die Benennung stieß in dessen ukrainischer Heimatstadt Donezk auf große Anerkennung.
Südwestlich des Friedhofs liegt die Halde Rheinpreußen. Die dortige Landmarke „Geleucht" des Künstlers Otto Piene, eine weithin sichtbare 30 Meter hohe Grubenlampe, wurde 2007 errichtet.
Haltestelle | Entfernung |
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Kastellstr., Duisburg | 460 Meter |
Heinrich-Kerlen-Str., Duisburg | 546 Meter |
Baerl Kreisbahnhof, Duisburg | 593 Meter |
Rheinbrücke, Duisburg | 645 Meter |