Nach über vier Jahrzehnten erfolgreicher Tätigkeit bei der Moerser Musikschule hat die Dozentin Monika Thurmann ihre Tätigkeit dort beendet. „Das ist etwas ganz Besonders, dass jemand so lange hier tätig ist. Monika kannte die Musikschule wie kaum jemand anderes“, berichtet Musikschulleiter Georg Kresimon. Die gebürtige Rheinhessin hätte eigentlich schon vor zwei Jahren die Musikschule verlassen können, hat aber zur Unterstützung der Einrichtung ihre Tätigkeit verlängert.
Gestartet ist die diplomierte Pianistin und Musikpädagogin im März 1981 in Moers. „Damals waren es noch ganz andere Zeiten. Obwohl es durch einen Erlass 1972 abgeschafft war, wurde ich noch Fräulein genannt“, schmunzelt die nun 68-Jährige. An der Musikschule war sie zuerst Lehrerin für Klavier und Musikalische Früherziehung sowie Fachbereichsleiterin für den Elementarbereich. Er beinhaltet die frühkindliche musikalische Bildung vor dem Schuleintritt.
Musikkindergarten entwickelt
Daneben hat Monika Thurmann als Referentin in der Fortbildungsarbeit für Erzieherinnen gearbeitet. Ab 2007 hat sie den JeKi-Unterricht an den Grundschulen verantwortet. Später war sie unter anderem als Teamleiterin für den Elementarbereich und als Fachberatung für JeKi tätig.
Für die KiTas hat die Pianistin und Pädagogin 2009 das Programm ‚Musikkindergarten Moers‘ (MuKiMo) entwickelt und umgesetzt. Flankierend zu den Angeboten in der Musikschule übt eine qualifizierte Musikschullehrkraft einmal pro Woche mit den Erzieherinnen musikalische Inhalte wie Lieder, Sprechverse, Tänze etc. ein. Diese werden im Verlauf der Woche durch die Erzieherinnen vertieft und somit fester Bestandteil des KiTa-Alltags.
Auch Fortbildungen für Elementarlehrende und Erzieherinnen hat sie als Dozentin gegeben. Zudem war Monika Thurmann Referentin bei Fachtagungen in diesem Bereich.
Junge Menschen konnten Kreativität und Emotionen ausleben
„Ich hatte das Glück, dass ich mit den Kindern und Jugendlichen mitgewachsen bin“, beschreibt die Dozentin die Vorzüge ihrer ehemaligen Tätigkeit. Sie hat auch von den jungen Menschen gelernt. Als sie einen Titel für eine gemeinsame Veranstaltung mit Aufführungen ihrer Schützlinge gesucht hat, fanden sie den Namen zu „altmodisch“. Verwendet hat sie schließlich die Idee der Jugendlichen: „Life is better with friends“.
Monika Thurmanns größtes Glück war es, dass sie die richtige Berufswahl getroffen hat und ihrer Leidenschaft – der Pädagogik – nachgehen konnte. Zudem hat sie in ihrem sinnstiftenden Beruf junge Menschen über einen längeren Zeitraum begleitet. „Durch und mit der Musik konnte ich jungen Menschen Räume gestalten, in denen sie ihre Kreativität und Emotionen ausgelebt haben.“ Besonders schätzte die Musikschulleitung ihre besondere Art, mit den Kindern umzugehen. „Das kann man ja nicht studieren“, ist sich Kresimon sicher.
Musikmachen fördert Konzentration
Monika Thurmanns Auffassung nach brauchen Kinder Musik und Ziele – besonders in ungewissen Zeiten, die zuletzt durch eine Pandemie, Umweltprobleme und aktuell einen Krieg geprägt sind und waren. „Musikmachen fördert die Fantasie, Konzentration, Leistungsbereitschaft und Freude am sozialen Leben.“ Im Ruhestand werden die Lieblingskomponisten Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms weiter eine Rolle spielen, aber nun ist mehr Zeit zum Lesen und zum Sprachen lernen. Neben Arabisch lernt Monika Thurmann auch Isländisch. Letzteres verfeinert sie demnächst in einem dreiwöchigen Kurs in Island.