Bei der Führung am Donnerstag, 25. Januar, um 17 Uhr, durch die Dauerausstellung im Haus der Demokratiegeschichte im Alten Landratsamt (Kastell 5) bewegen sich die Teilnehmenden auf den Spuren von Hanns und Lya Kralik. Der Grafiker, Künstler und Kulturdezernent Hanns Kralik (1900 – 1971) wurde auch durch die Gestaltung des Textblattes zum ‚Moorsoldatenlied‘ bekannt, das im KZ Börgermoor entstanden ist.
Kralik wuchs als Sohn einer Bergarbeiterfamilie in Moers auf. Als Fünfjähriger erlebte er die großen Streikbewegungen am Niederrhein: „Zum ersten Mal sah ich Uniformierte – Militär gegen Arbeiter“, schrieb er 1959 rückblickend. „Dann das gleiche Bild 1908. Und später 1912, und dazwischen einige Kriege, die mehr unsere Kriegsspiele im Turnunterricht bereicherten.“
KPD-Widerstand gegen das NS-Regime
Auch die ärmlichen Verhältnisse, in denen Hanns Kralik in der kinderreichen Familie eines bald Bergbauinvaliden in Moers-Meerbeck aufwuchs, prägten ihn: „Wir hatten zwar keinen Hunger, aber richtig satt wurden wir auch nicht“. 1918 trat er in die USPD ein, 1920 in die KPD. Auch seine Lebensgefährtin und spätere Ehefrau Lina Rosenheim (Lya Kralik, 1901-1981), Tochter einer jüdischen Familie aus Wesel, trat der KPD bei.
Nach 1933 gehören beide dem KPD-Widerstand gegen das NS-Regime an. Die Führung geht dem Lebensweg der beiden Widerstandsaktivisten vor dem Hintergrund der (Kreis-) Moerser Geschichte nach. Ihre Biografien sind nun auch Teil der Dauerausstellung im Haus der Demokratiegeschichte im Alten Landratsamt.