„Nun leg doch mal dein Handy weg!“, „Was zockst du denn da den ganzen Tag?“, „Warum redest du nicht mit uns?“ Viele Eltern kennen das – und sind der Verzweiflung nah. Oft hilft ihnen der Austausch mit anderen Müttern und Vätern. Genau das bietet das Projekt ‚Elterntalk NRW‘, das jetzt in Moers startet. „Die Gesprächsrunden muss man sich wie eine Art Tupperparty vorstellen. Gastgeber laden bis zu acht Gäste ein, die sich im privaten Rahmen zu Erziehungsthemen austauschen. Statt Plastikschüsseln gibt es Themenkarten, die Beraterin ist eine von uns geschulte Moderatorin“, erläutert Melanie Ujma vom ‚Fachwerk Kreis Wesel‘.
Das Kinder- und Jugendbüro der Stadt ist Partner und kümmert sich um Organisatorisches. „Wir stellen auch das Geschenk für die Gastgebenden - wie bei einer Tupperparty. Das ist aber garantiert keine Vorratsdose“, sagt Robert Hüttinger vom Kinder- und Jugendbüro schmunzelnd. ‚Elterntalk NRW‘ ist ein Präventionsangebot. Es wird seit 2016 vom Landesministerium für Kinder, Jugend, Familie gefördert und von der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW e.V. (AJS NRW) koordinert.
Dinge von der Seele reden
Smartphone, Fernsehen, Digitale Spiele, Gesund Aufwachsen und Pubertät sind die Themen, zu denen vorbereitete Moderationskarten zur Verfügung stehen. Daraus sucht sich die Talkrunde ein Thema aus. „Mütter und Väter stellen Erziehungsfragen, lernen voneinander – ohne Belehrung von außen“, erklärt Melanie Ujma. „Es muss am Ende kein Ergebnis, keine Lösung geben. Manchmal hilft es, sich Dinge von der Seele zu reden“, weiß Robert Hüttinger. Zwei Moderatorinnen stehen bereits zur Verfügung, weitere werden gesucht. Sie müssen in Moers wohnen, Deutsch beherrschen (Niveau B2) und Mutter oder Vater sein. Sie benötigen keine pädagogische Vorbildung. 50 Euro Aufwandsentschädigung erhalten sie für jeden eineinhalb- bis zweistündigen Talk.