Gemeinsam für den Schutz von Kindern und Jugendlichen: Einen Fachtag zur Prävention sexueller Gewalt für Betreuerinnen und Betreuer aus unterschiedlichen Bereichen haben die Stadt Moers, der SCI:Moers und der Stadtsportverband (SSV) am 18. April organisiert. Vera Breuer, Leiterin des Fachbereichs Jugend der Stadt Moers, unterstrich in ihrer Begrüßung die Bedeutung des Themas. „Die zentrale Frage ist: Wie organisiert man den Schutz von Kindern in einer gemeinschaftlichen Aufgabe?“ Die Lösung ergab sich in der Abwandlung eines afrikanischen Sprichworts: „„Um ein Kind zu schützen, braucht es ein ganzes Dorf“. Hier nannte die Leiterin des Jugendamtes vornehmlich Eltern, aber auch die ‚Gemeinschaft‘. Dazu zählen unter anderem Institutionen oder Vereine, was gut zu der Kooperation mit dem Stadtsportverband passt.
„Wir sorgen seit einiger Zeit dafür, dass Kinder und Jugendliche in unseren Reihen sorgenfrei Sport treiben können. Dazu haben wir Konzepte entwickelt“, erläuterte Vorsitzender Andreas Bögner. Beispielsweise hat der SSV ein Jugendschutzteam und leistet auf verschiedenen Ebenen Präventionsarbeit. Vor rund zwei Jahren haben der Verband und der SCI ein Bündnis zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt geschlossen.
Wissen schafft Sicherheit
Die Idee zu dem Fachtag hatte der SCI an die Stadtverwaltung herantragen. „Die Prävention gegen sexuelle Gewalt hat viele Facetten. Wissen schafft Sicherheit“, beschrieb Stefanie Coßmann, Leiterin des Fachbereichs ‚Schulbezogene Jugendhilfe‘ beim SCI, die Bedeutung der Veranstaltung. Die teilnehmenden Pädagoginnen und Pädagogen sowie Übungsleiterinnen und –leiter erfuhren an dem Nachmittag, wie mögliche sexuelle Gewalt erkannt wird und wie dagegen vorgegangen werden kann.
Beispielsweise berichtete Alexe Limbach vom Verein ‚Innocence in Danger‘ in ihrem Impulsvortrag über die Arbeit. Sie ist vor allem auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gefahren aus dem Internet, wie Kontaktaufnahmen durch Pädokriminelle, spezialisiert. Besonders das Cybergrooming, die gezielte, strategische Manipulation über Chats oder Webcams, wird ein immer größeres Problem. Eine Möglichkeit, dagegen zu arbeiten, ist die psychische Stärkung von Kindern, die dann besser die Gefahren erkennen und sich an Erwachsene wenden können.
Als Tipp für die Fachtag-Teilnehmenden hatte Vera Breuer noch parat, dass man bei einem Verdachtsfall Ruhe bewahren und sich an die zuständigen Institutionen wenden sollte. Deshalb arbeitet das Jugendamt mit freien Trägern der Jugendhilfe sowie weiteren Akteuren aus anderen Bereichen eng zusammen.