Am 27. Februar 1933 brannte das Reichstagsgebäude in Berlin. Die Nationalsozialisten schrieben die Tat öffentlichkeitswirksam den Kommunisten zu. Einen Tag später wurde die ‚Verordnung zum Schutz von Volk und Staat‘ erlassen. Sie gab den Nationalsozialisten freie Hand zur Bekämpfung ihrer politischen Gegner. Aus Anlass des 90. Jahrestages der Machtübernahme der Nationalsozialisten bietet das Grafschafter Museum am Sonntag, 26. Februar, 15 Uhr, eine Führung durch die neue Dauerausstellung im Alten Landratsamt mit entsprechendem Schwerpunkt an.
Durchsuchungen und Festnahmen in Moers
„Zur Abwehr der in letzter Stunde in ihrer ganzen Gefährlichkeit aufgedeckten verbrecherischen kommunistischen Umtriebe und zur rücksichtslosen Ausrottung dieser Gefahrenquelle“ ermöglichte die Verordnung, „gegen Angehörige oder Einrichtungen anderer als kommunistischer, anarchistischer oder sozialdemokratischer Parteien oder Organisationen“ vorzugehen, wenn die Maßnahmen „der Abwehr solcher kommunistischen Bestrebungen im weitesten Sinne dienen“.
In Moers informierte der Landrat die Bürgermeister über den Aufbau der ‚aufzustellenden Hilfspolizei‘ aus SA, SS und Stahlhelm. Bereits am 27. Januar 1933 hatten Durchsuchungen in den Geschäftsstellen der Kommunistischen Partei und der SPD und mehrerer Privatwohnungen stattgefunden. In der Nacht auf den 1. März 1933 wurden 13 Kommunisten festgenommen.