In Moers-Kapellen kann ein neues Gewerbegebiet entstehen. Ende letzten Jahres hat die Stadt die ehemalige Betriebsfläche ‚Niederberg Schacht 3‘ an der Luiter Straße von der RAG Montan Immobilien GmbH aus Essen gekauft. Die offizielle Schlüsselübergabe erfolgte Ende Januar 2024. „Das waren sehr gute Verhandlungen mit einer professionellen Abwicklung“, berichten Bürgermeister Christoph Fleischhauer und der 1. Beigeordnete und Kämmerer Wolfgang Thoenes. Auch Jutta Kopp, Vertrieb der RAG Montan Immobilien, lobt die stets kooperative und konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Stadt Moers einen Käufer gefunden haben, der die ehemalige Bergbaufläche einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Nutzung zuführen wird und durch den Ankauf der Fläche neue Gewerbeflächen in Moers schafft.“
1,7 Millionen Euro hat die Stadt für die rund 7 Hektar große Fläche bezahlt. Derzeit wird sie u. a. noch als Lager für Hochspannungsfreileitungsmasten genutzt. Die Mietverhältnisse sind ebenfalls auf die Stadt übergegangen.
Umfangreiche Planung notwendig
„Das letzte Gewerbegebiet, der Grafschafter Gewerbepark Genend, ist im Jahr 2000 an den Markt gegangen. Deshalb hat dieser Kauf für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Moers eine große Bedeutung“, freut sich Bürgermeister Fleischhauer. Der Umbau des Geländes erfordert umfangreiche planerische Vorarbeiten. Grundlage hierfür bildet zunächst die erwartete Genehmigung des Regionalplan Ruhr. Sie schafft die landesplanerischen Voraussetzungen. Anschließend folgen die Bauleitplanverfahren. Hier werden auch zahlreiche fachplanerische Leistungen (z. B. Verkehrsplanung, Freiraumplanung, Straßenplanung, Entwässerungsplanung) und Einzelgutachten (u. a. Artenschutz, Immissionsschutz, Bodenschutz) erarbeitet. Nach einem intensiven Abstimmungsprozess will die Stadt Moers ein nachhaltiges Gewerbegebiet entwickeln, das den Anforderungen insbesondere an Klimaschutz und Klimawandelanpassung gerecht wird.
Planungsprozess beginnt dieses Jahr
„Die ersten planerischen Arbeiten werden in diesem Jahr beginnen“, stellt der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp in Aussicht. „Erfahrungsgemäß ist mit einem Planungsprozess von mindestens drei Jahren und einer Bauphase für die Erschließungsanlagen von zwei Jahren zu rechnen.“ Im ‚Gewerbepark Schacht 3‘ – so der Arbeitstitel – soll dann kleinteiliges Gewerbe angesiedelt werden. „Die Nachfrage ist da“, weiß Bürgermeister Fleischhauer. „Vor allem mittelständische Unternehmen oder Handwerksbetriebe suchen immer wieder nach geeigneten Flächen in unserer Stadt. Wir sind froh, dass wir mit unserer städtischen Wirtschaftsförderung diese Anfragen in Zukunft bedienen können.“