Teilhabe ist für manche jungen Menschen mit Behinderung eher Theorie. Der Grund: Das Hilfesystem ist oft viel zu undurchsichtig. Hier bietet die Stadt Moers einen neuen Service an. Die ‚Inklusionsberatung‘ will Orientierung geben, bei Unsicherheiten aufklären, Gespräche mit Reha-Trägern begleiten oder bei Anträgen helfen. Im Rahmen der Umsetzung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetz wurde in Moers bereits Ende 2023 der gesetzlich vorgeschriebene „Verfahrenslotse“ eingeführt. Bei der Stadt Moers ist dieser als ‚Inklusionsberatung‘ verankert. Dort sollen junge Menschen von 0 bis 27 Jahren Unterstützung erhalten, wenn sie wegen einer (drohenden) Behinderung einen (möglichen) Anspruch auf Eingliederungshilfe haben. Auch deren Mütter, Väter, Personensorge- und Erziehungsberechtigte werden bei der Antragsstellung, Verfolgung und Wahrnehmung der entsprechenden Leistungen begleitet.
Sprechstunden und Hausbesuche
„Wir beraten auf dem Weg zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Sei es bei medizinischer Rehabilitation, bei Unterstützung im Bildungssystem oder bei sozialen Themen“, erläutert der städtische Inklusionsberater Marius Haas. „Konkret könnten die jungen Menschen bei der Antragstellung unterstützt werden, zum Beispiel, wenn eine Wohnung barrierefrei umgebaut werden soll oder technische Hilfsmittel wie ein Notebook benötigt werden. Oft ist es undeutlich, welche Unterlagen für einen Antrag benötigt werden oder wo dieser gestellt werden muss. Auch die Begleitung bei einem Gespräch mit dem aktuell leistenden Eingliederungshilfeträger wäre eine Möglichkeit, wie die jungen Menschen auf ihrem Weg zur Teilhabe Unterstützung erfahren könnten.“ Marius Haas berät im Rathaus. Bei Bedarf sind auch Hausbesuche oder Sprechstunden in öffentlichen Einrichtungen möglich.