Teils sehr engagiert, aber fair haben die Beteiligten des Wohnzimmergesprächs verschiedene Aspekte der politischen Teilhabe und Integration von Migrantinnen und Migranten diskutiert. Es fand am Donnerstag, 27. Oktober, auf Einladung von Bürgermeister Christoph Fleischhauer und der vhs Moers - Kamp-Lintfort statt. Teilnehmer der Diskussionsrunde waren Abad Arkam und Bariº Uçak vom Vorstand des Integrationsrats sowie Demokrat Ramadani (Demokratiebeauftragter der Stadt Moers). Beate Schieren-Ohl, Leiterin der vhs, moderierte die Gespräche. Zu Beginn bedankte sich Fleischhauer bei den Menschen, die seit dem vorherigen Wohnzimmergespräch den Integrationsrat durch ihre Arbeit neu bereichern.
Muezzinruf gemeinsam mit Glockenläuten
Unter anderem ging es in der Diskussion mit rund 30 Gästen um das Thema Kopftuch. Die anwesenden Muslima betonten, dass sie sich aus freien Stücken dazu entschieden hätten und froh seien in einer Demokratie leben zu dürfen. Ganz im Gegensatz zum Iran, wo eine junge Frau zu Tode gekommen ist, nachdem sie ihr Kopftuch falsch trug. Manche der weiblichen Gäste gestanden, dass sie „langsam müde“ seien, oft in eine Verteidigungshaltung bei dem Thema zu kommen. Bariº Uçak stellte seinen Lösungsansatz für das Thema vor: „Wichtig ist nicht, was Frau oder Mann auf dem Kopf trägt, sondern im Kopf!“
Auch den Muezzinruf in Köln diskutierten die Teilnehmenden. Ein Vertreter der Moscheegemeinde Meerbeck honorierte, dass der Bürgermeister den Muezzinruf zum Start der Moerser Kirmes zugelassen hatte. Fleischhauer hatte in diesem Jahr die Idee, als Zeichen der Hoffnung Kirchenglocken und Muezzinruf zu vereinen. Zum Abschluss der Diskussionsrunde dankte der Bürgermeister dem Integrationsrat, dass er den Anstoß für den Aspekt der interkulturellen Kompetenz in Ausschreibungen für Stellen bei der Stadt Moers gegeben hat.