Sein zehnjähriges Jubiläum feiert der Hackday Moers in diesem Jahr. Die beliebte Veranstaltungsreihe findet am Freitag, 4. und Samstag, 5. April, im Rathaus (Rathausplatz 1) statt. „Wir hoffen, dass zum Jubiläum besonders viele interessierte Menschen unserer Einladung folgen“, erklärt Stephan Bernoth, Leiter der Stabstelle Digitalisierung der Stadt Moers. Ursprünglich ist der Hackday mit dem Fokus auf OpenData gestartet. Das sind offene Daten, die von allen Nutzerinnen und Nutzern kostenlos verwendet werden dürfen, um sie einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
„Im Laufe der Jahre öffnete sich die überregionale Veranstaltung im Laufe der Jahre mehr und mehr weiteren Themen wie OpenGovernment, E-Partizipation, Civic Technology (technische Konzepte, die das Engagement der Bürgerschaft fördern), Künstliche Intelligenz (KI)oder Verwaltungsdigitalisierung“, beschreibt Beigeordneter Claus Arndt die inhaltliche Ausprägung. Die Veranstaltung richtet sich traditionell nicht nur an digitale Expertinnen und Experten, sondern an alle Interessierten, die mit Technikunterstützung sinnvolle gesellschaftliche Änderungen erreichen möchten. „Ein wichtiger Punkt bei den Hackdays waren und sind immer das digitale ehrenamtliche Engagement und die Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit Freiwilligen“, so Arndt weiter.
Verwaltungsdigitalisierung am Freitag
Der Hackday startet offiziell am Freitag, 4. April, um 9.30 Uhr im Ratssaal. Der Tag steht besonders unter dem Thema der Verwaltungsdigitalisierung. Beispielsweise stellt Dr. Annika Busse LLMoin – ein KI-Assistent für die Hamburger Stadtverwaltung - vor. Mitarbeitende nutzen das Tool für verschiedene Zwecke. Prof. Dr. Jörn von Lucke von der Zeppelin Universität Friedrichshafen erläutert danach die Auswirkungen von generativen KI-Technologien auf die Verwaltungsarbeit.
Generativ bezeichnet in dem Zusammenhang, dass KI die Texte, Bilder, Videos oder andere Datenformen erzeugt. Bei der Diskussion mit Marc Groß, vom Vorstand der ‚Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt)‘ geht es darum, ob und wie innovative Technologien bürokratische Prozesse verschlanken, Prozesse automatisieren und die Verwaltung in einen agilen Partner für die Gesellschaft verwandeln können. In einem weiteren Vortrag geht Prof. Dr. Jörn von Lucke darauf ein, wie KI Bauvorhaben, Baustellen und das Gebäudemanagement mit allen Prozessen tiefgreifend verändern kann.
Viele Angebote für Kinder und Jugendliche
Samstag findet eher das ‚klassische‘ Angebote des Hackdays für den privaten und ehrenamtlichen Bereich statt. Beispielsweise bringt Harald Schwarz Interessierten die Anwendung Open Street Map (OSM) näher. Diese riesige Geodatenbank wird von tausenden von Freiwilligen mit Informationen befüllt und steht danach allen Menschen zur freien Verfügung. Um Beteiligungen von Bürgerinnen und Bürgern geht es bei der Veranstaltung mit Chris Demmer (Smart City Koordinator der Stadt Mönchengladbach).
Beim Datencafé am Nachmittag erläutert der Student und Software-Entwickler Lennart Fischer die potenziellen Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten von Offenen Daten. Beide Hackday-Tage haben auch wieder zahlreich Workshops für junge Menschen im Angebot. Beispielsweise können Kinder und Jugendliche in zwei Veranstaltungen durch das Spiel Minecraft auf kreative und spielerische Weise das Programmieren lernen. Bei Tactile Interfaces programmieren und basteln die Teilnehmenden elektronische Textilien, die zum Beispiel eine Hose in eine Trommel verwandeln oder einen Pullover zum Singen bringen.