Seit Januar bereichert die renommierte Saxophonistin Mari Ángeles del Valle das Team der Moerser Musikschule. Sie bietet Gruppen- oder Einzelunterricht für Kinder und Erwachsene an. Die Begeisterung der 30-jährigen Südspanierin für das glänzende Holzblasinstrument fing schon früh an. Bereits mit fünf Jahren hat sie Blockflöte gelernt. Aber als sie in ihrer Heimatstadt Paterna del Campo als Siebenjährige auf einem Straßenfest eine Blaskapelle gehört hat, war ihr erster Gedanke: „O.K., das will ich auf jeden Fall spielen!“ Fasziniert hat sie der Klang, die Form und die Farbe des Saxophons.
Eigentlich wollte der Leiter der Musikgruppe, dass das Mädchen Querflöte lernt, weil dieses Instrument im Ensemble fehlte. Die entschiedene Antwort des Kindes war jedoch: „Nein!“. „Ich hatte dazu eine starke Meinung“, blickt Mari del Valle schmunzelnd zurück. Ab acht Jahren hat sie das Konservatorium besucht und dort Saxophon gelernt. Später hat sie ein Hochschulstudium am Conservatorio Superior de Música Manuel Castillo in Sevilla mit einem herausragenden Ergebnis abgeschlossen.
Vielseitiges Instrument
Ab 2015 hat sie ihren Master in den Bereichen klassisches Saxophon, Neue Musik und Konzertexamen gemacht. Seit zwei Jahren ist del Valle Dozentin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Besonders schätzt die Saxophonistin privat und bei den Konzerten klassische Musik wie Rachmaninow, Ravel, Manuel de Falla sowie Neue Musik. „Der Vorteil ist, die Komponisten leben alle noch und du kannst mit ihnen zusammenarbeiten. Das ist spannend. Du bist dann Teil der Komposition.“
An ihrem Instrument begeistert sie besonders die Vielseitigkeit. „Man kann alle Stile wie Klassik oder Jazz spielen und in vielen Besetzungen musizieren.“ Und die Möglichkeit, auch laut spielen zu können, beispielsweise im Freien, schätzt sie sehr. Aktiv in Benutzung hat die Musikerin drei Instrumente: Alt, Sopran und Tenor.
Unterricht ab circa acht Jahren empfohlen
Aktuell nehmen an dem Unterricht der Dozentin vornehmlich Erwachsene teil. Aber das Instrument ist auch für Kinder ab circa acht Jahren geeignet. Die Dozentin findet die Arbeit mit Kindern sehr lustig und aufregend. „Sie sind wie Schwämme. Sie lernen schnell und man weiß nie, was sie erreichen können.“ Wichtig ist allerdings, dass die bleibenden Zähne bereits vorhanden sind. Fehlt - wie oft bei den Milchzähnen - ein Zahn, ist die Spieltechnik schwer möglich. Es ist zudem vorteilhaft, wenn das Kind bereits vorher ein anderes Instrument – z. B. Blockflöte oder Klavier – gelernt hat. Auch wenn das Saxophon kompliziert aussieht, ist es nicht schwieriger als andere zu lernen.
„Jedes Instrument hat seine Schwierigkeit. Am Anfang ist es relativ einfach und jeder kann Töne erzeugen. Die Entwicklung danach kann schwieriger sein, um einen guten Klang zu finden.“ Wie bei jedem Instrument ist die Übung ein entscheidender Punkt. Wichtig für den Unterricht sind unterschiedliche Arten von Lern-Literatur, um auf die verschiedenen Personen und Bedürfnisse einzugehen – sei es um bei ‚Jugend Musiziert‘ teilzunehmen oder hobbymäßig in einer Jazzband zu spielen. Wer interessiert ist, sollte allerdings einen Ratschlag beherzigen: „Auf keinen Fall mit Youtube-Videos anfangen zu lernen. Oft wird darin viel falsch dargestellt und man muss von einem ganz niedrigen Level neu anfangen.“ Wer noch nicht weiß, ob das Instrument geeignet ist, kann über Schnupperstunden und ein Leihinstrument erste Versuche wagen