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Vortrag über Verbrechens in der NS-Zeit

Historiker Götz Aly.
Historiker Götz Aly beschreibt am Montag, 30. Januar, 19 Uhr, Altes Landratsamt (Kastell 5b), in seinem Vortrag die Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus´ und die Möglichkeit des Umgangs damit (Foto: privat).

‚30. Januar 1933: Hitler – wie konnte das geschehen?‘ Unter diesem Titel beschreibt der Historiker Götz Aly am Montag, 30. Januar, 19 Uhr, im Alten Landratsamt (Kastell 5b) die Zeit nach dem Aufstieg der Nationalsozialisten. Nach der Machtübernahme haben sie umgehend mit der Umsetzung ihrer menschenverachtenden Pläne begonnen. Die Deutschen waren auf dem kurzen Weg von der Volksgemeinschaft zur Verbrechensgemeinschaft.

Eine Grundlage des Vortrags bildet Alys neues Buch ‚Unser Nationalsozialismus‘, das am 25. Januar erscheint. Darin nimmt der Wissenschaftler den keineswegs immer vorbildlichen Umgang der Deutschen mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit in den Blick: Oft ist von ‚den Tätern‘ oder ‚der SS‘ die Rede, wenn es um die NS-Verbrechen geht. Doch es waren hunderttausende Deutsche, die aktiv Menschheitsverbrechen ungeheuren Ausmaßes begingen, und viele Millionen, die diese billigten oder einfach geschehen ließen. 

Vergangenheit nicht bewältigen, sondern vergegenwärtigen

Aly setzte sich immer wieder mit den vielfältigen Praktiken auseinander, die Schuld auf möglichst kleine Gruppen und Unpersonen abzuschieben. Er zeigt auf, dass es aber ‚unser‘ Nationalsozialismus bleibt. Seine Folgerung daraus lautet: Die Vergangenheit nicht bewältigen, sondern vergegenwärtigen. Nur so lässt sich daraus lernen. Götz Aly ist Historiker und Journalist. Er arbeitete für die „taz“, die „Berliner Zeitung“ und als Gastprofessor. Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt und erhielten zahlreiche Preise. Der Verein Erinnern für die Zukunft Moers e. V. veranstaltet den Vortrag in Kooperation mit dem Grafschafter Museum, der Volkshochschule Moers – Kamp-Lintfort und der Barbara Buchhandlung. Der Eintritt ist frei.